Donnerstag, 19. Mai 2011

NOCH EIN SCHWANK ...

... aus meinem bisherigen und gar nicht mal so ereignisarmen Leben. Wie ja der ein oder andere vielleicht weiß, fahre ich ab und an zu Fussballspielen. Diese Sympathie zum runden Leder und derer, die ihm huldigen führte mich auch durch einige Teile Europas. Daß einem dabei auch die ein oder andere erwähneswerte Geschichte passiert, kann sicher jeder nachvollziehen, der schon ein wenig rum kam, egal aus welchem Beweggrund.
Meine kleine Anekdote spielte sich im Jahre 2000 ab, wir waren im schönen aber stellenweise auch unglaublich asozialen Paris zu Gast um das Spiel des PSG gegen den Erzrivalen Olympique Marseille zu sehen. Kenner dürften wissen, was das (zumindest damals) für ein heisses und überaus brisantes Spiel war, bei dem eigentlich alles geboten war, was das Herz eines Ultras zum bollern bringt. Wir waren zu dritt, doch meine 2 Kollegen erschlichen sich den Einlass mal wieder als vermeintliche deutsche Presse-Vertreter. Das klappte damals erschreckend oft, doch ich selbst hatte an diesem Tag leider keine fingierte Akkreditierung und musste mich somit auf den Schwarzmarkt verlassen während die anderen zwei schon im Stadion waren. Doch mit dem Schwarzmarkt schien es erst mal Essig zu sein, denn obwohl sich jede Menge düsteres Gesindel ums Stadion herumtrieb, waren Kartenhändler partout nicht auszumachen. Ich streunte also durch die Gegend und hatte schon die wüstesten Gedanken, daß ich wohl doch irgend ne Flachzange umschiessen musste, um an eine Karte zu kommen.
Dann hörte man plötzlich einige mörderlaute Böller und aus dem benachbarten Häuserblock sausten einige Leuchtspuren durch den Pariser Nachthimmel. Innerlich rieb ich mir die Hände, denn es war der gesamte Marseille-Mob, der gerade ankam. Um mich herum war sofort Unruhe und obwohl unter den ca. 500-600 Leute um mich herum kaum wirkliche Szene-Leute von PSG waren, war der Hass gegen die Südfranzosen in jedem Pariser zu spüren.
Natürlich wurde pflichtgemäss ein lautes "Marseille, Marseille on t'encule" angestimmt, welches ich inbrünstig mitschrie (dabei mochte ich OM schon immer).
Ruckzuck war aber die ganze Meute um mich herum von der Polizei eingekesselt, damit auch wirklich niemand auf die Idee kommen konnte, in Richting Marseille Mob zu laufen. Im übrigen hatte Marseille natürlich auch eine riesige Menge an Polizei am Arsch, das konnte man von weitem gut sehen.
Nun, bisher nichts besonderes. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich so etwas schon mehr oder weniger oft erlebt. Jetzt kommen wir aber zum eigentlichen Grund meiner Geschichte.
Ich stand (zusammen mit sicher 3-400 Leute) immernoch im Bullenkessel. Und weil Marseille schon fast ausser sichtweite war, machte sich bei den Leuten Unruhe breit. Klar, sie wollten alle ins Stadion, denn das Spiel sollte schon bald beginnen. Überall hörte man das für die Froschfresser übliche " Ohhhhh" , welches von agressiven Körpergesten untermalt wurde.
Die Polizei liess sich davon aber wenig beirren und somit kochte die Stimmung langsam aber sicher hoch. Doch nach ein zwei Minuten hörten sichen die Laute gar nicht mehr so agressiv an, eher überrascht und sogar freundlich, und immer wieder hörte ich so ein komisches Wort, welches ich absolut nicht einordnen konnte. " Schiiii -Pee-Bäääääähhh" hallte es, immer und immer wieder "Schiiiii- Peee - Bääääääääähhh". Was zum Geier war denn da nur los. Es drehten sich auch viele Leute um und schauten hinter mich und da fiel es mir Kartoffeln von den Augen.
Ein paar Meter hinter mir stand wirklich und wahrhaftig JEAN-PAUL BELMONDO !!
Ja, der JEAN-PAUL BELMONDO !! Einer der Helden meiner Jugend, denn wer (meines Jahrganges) ist nicht mit den actionreichen Komödien des legèren Franzosen aufgewachsen !?!
Das war der Knaller. Was die Leute gerufen hatten waren schlicht und einfach dien Initialen des Schauspielers "J-P-B", was wohl auch als eine Art Spitzname dient.
Natürlich wurde Belmondo sofort aus dem Kessel herausgeholt, als die Bullen ihren Fauxpas bemerkten. Unter frenetischem Applaus verliess JPB die Meute. Natürlich musste ihn jeder irgendwie berühren oder ihm auf die Schulter klopfen (was er angesichts seines spargelbreiten Grinsens auch sichtlich genoss), überflüssig zu erwähnen, daß ich da keine Ausnahme darstellte. Schnell zwei Typen beiseite gepresst und olle Belmondo noch einen Klaps mit gegeben. Ich war hin und weg! Natürlich weiß ich seitdem, das JPB bekennender PSG-Fan ist, was an diesem Tag mein großes Glück war! So ungefähr sah er damals aus, nur trug er statt Smoking eine abgewichste Fliegerjacke und ne Batschkappe (was auch sonst)

Danach ging eigentlich alles ziemlich schnell, der Kessel löste sich auf, ich ergatterte doch noch eine Karte von einem öl-äugigen Marokkaner und ging ins Stadion.
Das Spiel war geil, richtig porno und voller Hass, Wahnsins-Stimmung, geile Choreos und massig Pyro, das war eben noch die gute Zeit des französischen Fussballs.
Zuguterletzt noch zwei Bilder vom Spiel damit's nochn bissl bunter wird



"SCHIIIIIIII - PEEE - BÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄHHHH"

Mittwoch, 18. Mai 2011

EINE WAHRE GESCHICHTE

Vor kurzem erzählte mir ein Kumpel eine Wahnsinns-Geschichte, die mir seither immer wieder im Kopf herum schwirrt. Heute kam ich dann zu dem Schluss, daß dieses Ereignis einfach niedergeschrieben werden muss um so der Nachwelt erhalten zu bleiben.
Meines Kumpels Kumpel hat eine Freundin die als Arzthelferin arbeitet.
Diese wiederum hat eben in dieser Praxis eine Kollegin. Da ich keinen Plan habe, wie die gute Frau heißt (tut auch nicht wirklich was zur Sache), nenn ich sie einfach mal Helga.
Nun, Helga hat einen authistischen Sohn, was ja normalerweise nichts lustiges ist.
Auch die fast schon archaischen Körpermaße dieses erst 18jährigen Sohnes, der wohl gut und gerne 2 Meter Körpergrösse und satte 150 Kilo sein Eigen nennen darf, sind noch nicht wirklich der lustige Teil dieser Geschichte. Letzteres trägt aber durchaus zum witzigen Teil der Erzählung bei.
Eines Tages rief der Sohn (nennen wir ihn bezeichnenderweise Arnold) bei seiner Mutter in der Praxis an.
ring ring ring
Helga: "Hallo"
Arnold: "Mama, Mama, Mama ... komm schnell heim"
klick ... aufgelegt
Helga: "? "
Da aber Arnold desöfteren derlei merkwürdige Anrufe machte, maß Helga diesem nicht allzu viel Bedeutung bei, doch dann ...
ring ring ring
Arnold: "Mama, Mama, Mama ... komm ganz schnell heim"
klick ... aufgelegt
Helga: "???"
Aber noch immer machte sich Helga nicht wirklich Sorgen,
erst als der dritte Anruf kam, sollte sich das schlagartig ändern.
ring ring ring
Arnold: "Mama, Mama, Mama ... komm ganz schnell heim ... ich hab n Troll gefangen"
klick ... aufgelegt
Helga: "?????????????????????????"
Schnustracks machte sich Helga auf den Nachhauseweg, ohne auch nur annähernd zu erahnen, was denn da passiert sein konnte bzw. was denn ihr aufgeregter Sohn damit meinen könnte, daß er einen "Troll" gefangen hätte. Helga hatte ein ganz mieses Gefühl!
Als Helga endlich zu Hause ankam und klingelte, machte ihr stiernackiger Sohn die Tür auf. Doch genauso hektisch wie am Telefon rannte er auch wieder ins Wohnzimmer, liess aber auf dem Weg dorthin nochmals verlauten, daß er einen Troll gefangen hätte und er im Keller sei.
Dann begab er sich völlig unbeeindruckt wieder vor den Fernseher um weiter Trickfilme zu schauen.
Über der Mutter platze eine Gedankenblase an der anderen, jede davon lediglich mit einem simplen Fragezeichen gefüllt.
Was war denn hier los? Was konnte denn Klein-Arnold damit meinen.
Also nahm sich Helga all ihren Mut zusammen und öffnete die Kellertür, ohne auch nur annähernd zu erahnen, was sie dort vorfinden würde.
Helga: "Hallo?"
Helga: "Halloooo?"
Auf einmal antwortete aus dem Dunkel des Kellers eine ängstlich quiekende Fistelstimme:
Fistelstimme: " Hilfe ... Hiiilfe ... ich bin hier unten!"
Helga: "Wer ist denn da?"
Fistelstimme: "..."
Helga: "Hallo, kommen sie doch hoch!"
Fistelstimme: "Hab aber Angst"
Helga traute ihren Augen nicht, als plötzlich ein kleines Männlein mit kariertem Anzug, schwarzer Melone und übergrosser Fliege ins Licht trat. Das ängstliche Männlein nahm sich ein Herz und kletterte
die für ihn sehr hohen Stufen mühsam hinauf.
Nun lüftete sich das Geheimnis, denn das lustige bunte Männchen war keineswegs ein Troll, sondern ein Zwerg, der Spenden für den Zirkus sammeln wollte !!!
Als er an Helgas Tür klingelte und Arnold öffnete, machte dieser sofort große Augen ob des vermeintlich märchenhaften Fanges, den er hier vor sich sah. Also schnappte er den für ihn mehr als handlichen Mann unter den Arm und sperrte ihn kurzerhand in den Keller, ohne sich dabei um die Hilferufe und die verzweifelten Befreiungsversuche des "Zauberwesens" zu scheren.
Jetzt, da Helga da war, verlor der Winzling seine Angst, wurde sogar etwas zornig und drohte mit der Polizei.
Doch das Ende vom Lied war, daß dieser zwergenwüchsige Zeitgenosse entgegen seines kleinen Körpers ein überaus großes Herz hatte und Helga und vor allem Arnold verzieh, als er von Arnolds Krankheit erfuhr. Die beiden bekamen sogar Freikarten für den Zirkus geschenkt.
Und wer weiß, vielleicht bekommt Arnold im Zirkus einen dermaßenen "Märchen-Flash", daß es hier bald einen zweiten Teil der Troll-Saga zu erzählen gibt.
Ich habe natürlich kein Foto des Zwergen, aber so in etwa muss er wohl ausgesehen haben

Mittwoch, 11. Mai 2011

MURPHY'S LAW ( HACKEREI, 10.05.2011)




DAS KONZERT DES JAHRES !!!! .... hätte es werden können, hätten nicht 90% der anwesenden Zuschauer einen Stock dermaßen tief in ihrem Arsch gehabt. Karlsruhe präsentierte sich mal wieder von seiner schlechtesten und langweiligsten Seite.
Zugegeben, das schien Jimmy G. und seiner bunten Crew nicht sehr viel auszumachen.
Die hatten ihren Spass und konsumierten während des Gigs allerhand Bewusstseins-verändernde Substanzen. Jimmy Gestapo, der Mastermind von Murphy's Law ist nicht nur ein Ikone der New Yorker Hardcore-Geschichte sondern auch ein ebenso begnadeter Entertainer. Er liess ein Witz am anderen raus, machte sich über alles und jeden lustig und dazwischen streute er ein ums andere Mal einen der Hits ein, die in den letzten gut 30 Jahren aus seiner Feder kamen.
Echt ein klasse Konzert in der kaum eine Stilrichtung zu kurz kam, die für den heutigen Hardcore irgendwann mal einflussreich gewesen ist.
Gerade die Ska und Reggae-Elemente kamen nicht zu kurz, speziell weil die Jungs ja auch einen Band-eigenen Saxophonisten im Gepäck hatten, eine schillernde Gestallt des New Yorker Nachtlebens namens Raven! Der Typ sah eher aus wie eine schwarze Mischung aus Yoda und Udo Lindenberg und kam wohl direkt aus der Blue Oyster Bar! Ein fantastischer Typ, der neben seine, musikalischen Talent auch ebenso wie Jimmy eine dicke Portion Slapstick mitbrachte.
Die Leute, die dabei waren werden sich speziell an den "ghost of the cow" erinnern!!
Nun, auch wenn im Publikum tatsächlich nur ein Einziges (!) mal für 10 Sekunden (!!) getanzt wurde (auch meine Versuche, etwas Stimmung in die Bude zu bringen ernteten lediglich empörte Blicke) war es eine klasse Show. Und der Band gefiel es sicher auch, denn mit so geilen Typen in der Band ist es eh wurscht, wie die Meute abgeht, denn die Jungs haben immer ihren Spass, das sah man ihnen an.

Freitag, 6. Mai 2011

DEIN FREUND UND HELFER ???


Wer sich jetzt frägt, was dieser Schläger-Trupp mit dem Titel "Dein Freund und Helfer" zu tun hat, dem sind die erschreckenden Umstände schnell erklärt.Hier sieht man keine Türsteher aus dem Rotlicht-Milieu und auch keine Fussball-Hooligans auf der Suche nach Gleichgesinnten, nein, diese adretten Herren, die da so fröhlich und vor allem so extrem "unauffällig" in Reih und Glied vor sich hin marschieren sind tatsächlich allesamt zivile Polizei-Beamte der Stadt Berlin !! Dieses Foto wurde am vergangenen 01.Mai aufgenommen.
Wer solche "Freunde" hat, braucht mal sowas von sicher keine Feinde mehr.
Mal ganz ehrlich, wer ist da nicht an die dunkelsten Zeiten Deutschlands erinnert ???

PS: der kleine Mops in grauer Weste gehört natürlich nicht dazu !! Der steht da einfach nur dämlich rum!