Montag, 18. Juli 2011

DIE MÄNNLICHE NIEDERKUNFT

Ich schreibe hier über ein Tabu-Thema, welches in unserer Gesellschaft schon viel zu Lange tot geschwiegen wurde. Ich rede vom männlichen Pendant zur weiblichen Geburt.
Der Verstopfung! Aber eins vorneweg, in keinster Weise sollen hier die Ergebnisse dieser beiden Prozesse miteinander verglichen werden, lediglich die in beiden Fällen schmerzhafte Prozedur.
Warum ich das Phänomen der Verstopfung nur auf die Männerwelt beziehe? Nun, ich denke nur Männer sind in der Lage, dermaßen viel Ungesundes und Stopfendes in sich rein zu schaufeln, wie es für einen Darmverschluss Marke "Mega-Korken" nötig ist.
Ist es ein wenig widerlich, über ein solches Thema zu schreiben? KANN SCHON SEIN!
Kann einem davon übel werden ? MIT SICHERHEIT!
Ist es an der Zeit, diese Qualen einmal für die Nachwelt niederzuschreiben, die ein Mann hier durchamachen muss ?
AUF JEDEN FALL !!!
Wahrscheinlich jeder richtige Mann (und vielleicht auch die ein oder andere Frau jenseits der 150 Kilo-Marke) hat das schonmal über sich ergehen lassen müssen.
Schon morgens fühlt man, daß da ein ganz gehöriges Paket im Postfach liegt, doch die Zeit für eine befriedigende Morgensitzung ist einfach zu knapp. Zudem will man ja seiner Lebensgefährtin Schrägstrich Frau nicht schon um diese Uhrzeit den ganzen Tag mit einer nasalen Vergewaltigung verderben.
Also die Arschbacken zusammen und den Zug nochmals zurück in den Bahnhof geschickt. Doch je öfter man das im Laufe des Tages macht, desto komprimierter wird der Brocken, der sich da am Ende des Tunnels festgesetzt hat.
Eine Frau wäre längst so clever gewesen und hätte zwischenzeitlich doch mal ein Klo aufgesucht, aber nicht ein Mann! Nein, er macht daraus einen Wettbewerb gegen sich selbst. Schliessmuskel gegen mich: ich führe vier null!!
Doch irgendwann, meistens dann, wenn partout kein Klo in der Nähe ist, muss man sich geschlagen geben, denn es fühlt sich so an, als könnte man es nicht mehr verhindern, daß die Schlange den Kopf rausstreckt.
BIS HIER ist es eigentlich ein recht häufiger Vorgang, der im Biorhythmus eines jeden unvernüftigen Mannes seinen festen Platz hat.
Doch ab und an, und Gott sei Dank dann doch relativ selten, ist die Lage so ernst, daß man spätestens beim ersten Pressen merkt, daß da was ganz, ganz Großes ans Tageslicht will, aber ebenfalls merkt der Körper, daß das soo einfach nicht werden wird. Für die, die sich hier keine Ausmaße vorstellen können, will ich es mal damit vergleichen, als müsste man eine Aubergine durch einen Gartenschlauch quetschen.
Ja, ihr habt recht. Eigentlich nicht durchführbar. Doch die Option "Nicht durchführbar" gibt es leider nicht. Man kann ja schlecht aufstehen, sich die Hosen hochziehen und die Sache einfach auf morgen verschieben. Denn das Rohr will und muss seinen Torpedo ja abschiessen bzw. abscheissen, sonst ist die gesundheitliche Versehrheit dieser Gegend ernsthaft in Gefahr.
Also hat man nur eine Wahl. PRESSEN! Man drückt und drückt und mit jedem weiteren Bar , mit dem der Darm hilflos konfrontiert wird, steigen die Schmerzen ins Unermessliche.
Schlagartig fällt einem der Vergleich zur Geburt ein und man ist sich sicher, daß DAS hier nicht viel weniger schlimm sein kann. In kleinen Schüben probiert man die Lage des Projektils zu verändern, denn vielleicht liegt ja eine Schräglage vor!?
Aber das Pressen darf gerade nur so stark von Statten gehen, dass es einen nicht ohnmächtig macht. Es muss weitergehen, es gibt kein zurück. Man presst und drückt, doch es bewegt sich nichts, man probiert den Wurstkopf mit dem Schliessmuskel etwas in eine schmalere Form zu kneten, was noch weitaus schwieriger ist, als es sich hier anhört. Doch auch das hilft nichts. Langsam breitet sich Verzweiflung aus. Was, wenn man das Ding doch nicht abschiessen kann, und warum zum Teufel gibt es für sowas keine Saug-Glocken???
Die Wehen sind nun auf dem Höhepunkt, man drückt, quetscht und presst derart stark, daß man die Befürchtung haben muss, daß einem die Augäpfel heraus schiessen und wie Tischtennis-Bälle über den Kachelboden hüpfen.
Ein letzter Schub, jetzt heißt es alles oder nichts. Die Rosetten-Haut ist bis zum Bersten gespannt, Schweissperlen kullern über alle vier Backen, man würde am liebsten schreien, doch wer würde einen hören? Und gesetzt den Fall, es würde dich jemand hören, WAS WÜRDEST DU IHM SAGEN? Dass du grad versuchst, einen Rohrkrepierer zu gebähren?
Doch da auf einmal, es tut sich was, tatsächlich, der Koloss setzt sich in Bewegung. Der Schliessmuskel ist ohnehin schon lange nur noch Statist und spielt längst keine Hauptrolle mehr, endlich, der Zug kommt raus !!
Jetzt nur nicht nachlassen, alles muss raus, doch erleichtert stellt man fest, daß die Lok das Hauptproblem war. Der Rest hat dann keinerlei Gründe mehr, länger im Bahnhof zu bleiben.
Völlig erschöpft, verschwitzt und tränenüberströmt sieht man in das Gebähr-Becken.
Man kann es kaum fassen, daß man dieses Bollen da wirklich zur Welt gebracht hat. Fast ist man versucht, ihm einen Klaps auf den Hintern zu geben, wenn das Ding einen hätte.
Die Gefühle Stolz, Zweifel und Ekel sorgen innerlich für einen emotionale Achterbahn, doch letztlich bleibt nur ein Gedanke. Man hat es geschafft!
Was für eine Tortour, was für eine Geburt.
Und wie jede Mutter denkt auch jeder Mann zu allererst: nie wieder!

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