Donnerstag, 29. November 2012

FILMTIP: THE ROAD (2009)

Die Kombination aus der Natur meines Verlangens und der Tatsache, daß ich einen Festplatten-Receiver mein Eigen nenne, bringt es unweigerlich mit sich, daß ich mir ewig viele Filme einverleibe. Deshalb werde ich hier künftig etwas öfter über meiner Meinung nach gute Filme schreiben, die ihr euch unbedingt mal reinziehen solltet. Einer davon ist der Endzeitstreifen THE ROAD, mit Viggo Mortensen und Charlize Theron. Nach einer (wahrscheinlich, man erfährt es nicht genau) nuklearen Katastrophe schlagen sich ein Vater und sein Sohn durch ein komplett verwüstetes Amerika. Viele überlebende sind zu Kannibalen geworden weil es nichts mehr zu essen gibt und vor diesen schützt der Vater seinen Sohn, komme was da wolle.Das stellt eigentlich schon den ganzen Handlungsstrang dar, aber es wird einem niemals langweilig, dafür ist die Spannung immer auf einem hohen Niveau. Der Film ist extrem beklemmend und obwohl natürlich immens aufwendige Endzeit-Szenarien geschaffen wurden, wirkt der Film extrem karg und abgespeckt was ihn nur noch glaubhafter wirken lässt. Er ist brutal, auch wenn sich die Brutalität eher auf der psychologischen Ebene abspielt. Der Film ist nicht wirklich was nichts für Horror oder Action-Fans, dafür ist er viel zu unspektakulär und antiheroisch. Vielmehr ist es schauspielerisch hochwertiges Kino über eine angsteinflössende und entsetzlich realistische Zukunfts-Vision, die im Falle einer solchen Katastrophe wahrscheinlich genauso aussehen würde, aber keiner von uns wirklich erleben möchte.

Hier noch der Trailer zum Film:

Freitag, 16. November 2012

KETTCAR (SUBSTAGE 15.11.2012)

Eins vorneweg ... ich habe bei diesem Konzert nur gearbeitet, zu einer Band wie KETTCAR hatte ich schon seit jeher eine eher ablehnende Haltung, doch ich dachte mir, schaus dir mal an. Beim Aufbau des Equipments kam aber schon ein erster Fingerzeig, daß ich an diesem Abend kein neuer Freund der Hamburger werden sollte. Es wurde auf der Bühne silbernes Gaffer-Klebeband verwendet und einiges zu fixieren, by the Way, Gaffer-Tape ist so gut wie immer silbern. Doch als das der Ober-Roadie der Band sah wurde er kreidebleich und sagte nur, daß das sofort durch schwarzes Band ersetzt werden müsse, sonst drehen die Jungs komplett durch !??? Ich murmelte in mich rein, daß ich gar nicht realisiert hatte, bei einem Meat Loaf Konzert zu arbeiten. Jedenfalls musste alles wieder entfernt werden und es wurde natürlich auch extra für KETTCAR schwarzes Gaffer-Tape besorgt. DAS nenn ich mal ne "Indie"-Band. Hut ab oder wie die Hamburger sagen ... Gladde Eins!! Vorband des Abends war die ebenfalls aus Hamburg stammende Band TORPUS. Äusserlich ne Schülerband und allesamt mit so nen Weichflöten-Wella-Fön-Frisuren. Musikalisch sehr softer und folkiger Pop, so ne Mischung aus Bob Dylan und Simon & Garfunkel. Gar net so schlecht aber live eher ein Schlafmittel. Dann KETTCAR, und ich war trotz der Klebeband-Affäre immernoch einigermaßen unvoreingenommen. Doch mein Urteil ist schnell gefällt. Ich hatte bei der Band einen dauerhaften Würge-Reiz!!! Die Lieder: 0815-Melodien und die Texte teilweise derart sinnfrei, daß selbst Grönemeyer nicht mehr mit gekommen wäre. Eben diese Art von Möchtegern-Poesie, in der im Fall von Kettcar nur irgendwelche Gülle von Ponys, Flaschen, Deichen und dicken Kindern gesungen wird und man darin irgendwelche metaphorische Symbolik sehen soll. Im großen und ganzen sind Kettcar ne Mischung aus Silbermond und Pur. Der Teil-Vergleich mit Pur ist wohl das schlimmste, was man über eine Band sagen kann, aber es ist meine ehrliche Meinung. Sicher, im Laufe des Konzert fand auch die ein oder andere nette Melodie den Weg durch meinen Gehörgang. Und 2-3 Lieder waren auch echt ok. Aber mein Gesamturteil über diese in die Jahre gekommene Indie-Rock Band steht fest. Ein Glück hatte ich bei dem Konzert nix gezahlt sondern wenigstens noch was verdient.

Mittwoch, 7. November 2012

OXO 86 / SPRINGTOIFEL (BERLIN SO36 20.10.2012)

Wenn ich ein paar Tage in einer größeren Stadt bin, schaue ich natürlich auch immer nach guten Konzerten, die zu der Zeit dort steigen. So geschehen auch an diesem Berlin-Wochenende. Im SO 36 stand das 30 Jährige Jubiläum der Mainzer Fussball-Bollocks SPRINGTOIFEL an. Support waren die Bernauer Ska-Punks von OXO86. Das SO war gut voll, haufenweise Skinhead-Volk, und damit sich unter die guten Skins nicht auch einige ekelige Faschos mischen konnten, liess es sich die Berliner Antifa nicht nehmen, die Tür des SO zu übernehmen udn so standen 3-4 fiese Strassen-Fretchen vorm SO und schauten sich die Leute ganz genau an. Lass ich gern über mich ergehen, wenn ich dafür kein Nazi-Pack beim Konzert habe. Als wir rein kamen, hatten diverse Vorbands schon gespielt und OXO kamen gerade auf die Bühne. Alter, sind geilomat!! 1A Party-Punk mit witzigen Texten und jeder Menge Reggae-Ska drin. Gute Laune ohne Ende!! SPRINGTOIFEL dann liessen von Beginn an keinen Zweifel daran aufkommen,um was es inen seit 30 Jahren geht. Ficken, Saufen und Fussball-Krawall!! Wer Subtilität oder Sozialkritk suchte, war hier Fehl am Platz, es ging von Anfang an in die Fresse. Opener war der Kurven-Hit: "wir sind Mainzer, assoziale Mainzer, schlagen euch vorm Stadion oder in der Bahnhofs-Mission ..." Und so ging es in einem fort. Sauf Mucke vom Feinsten. Aber da es ein langer Tag war, verabschiedeten wir (meine beiden Brüder und ich) unseren Host dieses Abends und machten uns nach ner Stunde der TOIFEL vom Acker, denn es kam dann auch nix Neues mehr. An dieser Stelle ein fettes Danke an Badekappe aus Berlin, der uns durch den Abend begleitete!!

Montag, 5. November 2012

STRAIGHT FROM MY SOUL : INTO THE WILD

Ab und an, leider viel zu selten, passiert es einem, daß man etwas Seelenverwandtes findet. Diese Verwandtschaft kann sich in vielem zeigen, in Menschen, Büchern, Liedern oder auch Filmen. Man stellt einfach von Beginn an fest, daß das, was man da gegenüber hat, einem das Gefühl verleiht, daß es eine direkte Verbindung zu seinem Seelen-Inneren gibt. Bei mir ist das zuletzt bei einem Fim passiert. Und zwar bei Sean Penns Streifen INTO THE WILD. In diesem Fim, der auf einer wahren Geschichte beruht, geht es um einen jungen Aussteiger, der nach seinem College-Abschluss all seine sozialen Beziehungen kappt, all seine Geld verschenkt und völlig auf das Allernötigste beschränkt seine Weg durch das weite Amerika sucht. Durch einige Gelegenheits-Jobs hindurch verliert er aber nie sein Ziel, irgendwann in der Wildnis Alaskas zu leben und in demütigem Einklang mit der Natur zu leben. Neben einigen kuriosen Geschichten, die er erlebt und Menschen, die er trifft, ist der Film geprägt von wunderschönen Naturaufnahmen gepaart mit einem dazu passenden und teilweise fast epischen Soundtrack, der übrigens von vorne bis hinten von olle Eddie Vedder gesungen wurde, der auch einen Großteil davon geschrieben hat. Die musikalische Untermalung des Pearl Jam Frontmannes, die atemberaubenden Bilder und der immerwährende Wunsch, so etwas selbst einmal erleben zu dürfen, machen den Film für mich zu etwas ganz Besonderem. Dieser Film hat nicht zuletzt durch sein Ende, bei dem man erfährt, daß sich die Geschichte wirklich zugetragen hat, meine Seele nicht nur berührt, sondern gefunden. Mag sein, daß andere Leute in keinster Weise nachvollziehen können, was ich das so rumblubbere, aber die sind mir wie immer vollkommen bumms! Zum Schluss noch der Trailer des Filmes, in dem nur grämmchenweise rüber kommt, was für ein filmisches Mörder-Pfund INTO THE WILD eigentlich ist, zumindest für mich!

THE BREW (SUBSTAGE 18.10.2012)

In nächster Zeit werde ich hier auch einige etwas "andere" Konzertberichte zum Besten geben, da ich neuerdings mit dem Substage ein arbeits-technisches Verhältnis pflegen werden, will heissen, ich habe dort nen Job als Stage-Hand bekommen. Das Hauptaugenmerk hier liegt aber weniger im Finaziellen wie eher darin, daß es schon immer ein Wunsch von mir war, in nem coolen Club zu arbeiten. Da ich aber weiterhin zu meinen Lieblungs-Konzis als Gast gehen werde, werde ich hauptsächlich bei Bands arbeiten, die mir unbekannter sind oder die ich so eigentlich nie auf meinem Schirm hatte. Dennoch wird es, sofern es mir erwähnenswert scheint, auch den ein oder anderen Konzert-Blog von diesen Shows geben. Und da sind wir auch schon beim ersten Bericht, denn mein erster Job war beim Konzert von THE BREW aus England. Ehrlicherweise hatte ich von der Band vorher nie gehört. Vorband war die ebenfalls aus England stammende Band HOLLOW DAYS. Beide Bands sind eng miteinander verbunden, denn Sänger und Bassist der HOLLOW DAYS sowie der Drummer von THE BREW sind beides Söhne des Bassisten der BREW, also war das alles eher ein großes Familientreffen. Die beiden Bands aus Grimsby sind auch absolut bodenständig und waren echt nette Jungs. Da speziell THE BREW eher einen Underground-Status haben, reisen die auch DIY-mässig mit dem Wohnmobil durch die Gegend.DAS ist Rock'n'Roll!! Dennoch waren am Abend ca. 300 Leute beim Konzert. HOLLOW DAYS eröffneten, die Teenie-Rockband ging stark in Richtung DOORS und bewies während ihrer Show, daß sie ziemliches Potential haben.Gefiel mir gut. THE BREW rockten dann aber richtig los. Ohne auch nur einen Song zu kennen, packte es mich sofort, speziell der erst 24jährige Sänger und Gitarrist war aussergewöhnlich. Hammer-Stimme und den Saiten ein Rohdiamant. Erinnerte mich sehr oft an einen jungen Rory Gallagher. Der gesamte Stil der Band und auch die Virtuosität der Musiker erinnerten mich oft an die alten Led Zeppelin.Wirklich ne Wucht! Da ich ja, wie oben erwähnt, bei dem Konzert arbeitete, wurde ich von der Band gefragt, ob ich während der Show das Merch übernehmen könnte. Fürn Fuffi extra. Da musste man mich nicht zweimal fragen und ich saß wie ein alter Roadie-Hase hinter dem Tisch und verkaufte Shirts,Platten und CDs. GEILOMAT! Noch geiler war, daß mich alle fürn nen Insel-Affen hielten und sich dermaßen verbogen, Englisch mit mir zu reden. Die Zuschauer beim Konzert waren überwiegend Insider, denn wie gesagt, sehr bekannt ist die Band ja nicht. Und so kamen hauptsächlich zwei Sorten von Fans an "meinen" Stand: einmal der Typ grummeliger unrasierter Musik-Fan mit Multi-Weste und Hafenarbeiter-Wollmütze, eben genau die Sorte, die auf Flohmärkten und Plattenbörsen lebt. Zweiter Typ waren die "68er", die verzweifelt versuchen, ihren damaligen Look mit in die heutige Zeit zu nehmen und dabei die dünner gewordenen Matte mit Haarspray aufpeppen.Enge Jeans, Cowboy-Stiefel oder die gute alte Old Surehand-Gedächtnis-Fransen-Lederjacke rundeten einige Outfits des Abends ab. Aber beide Kategorien sind echte Musik-Fans und ich war stolz, daß bei einem Konzert in Karlsruhe soviele davon auftauchten. Auf alle Fälle war es ein geiles Konzert und THE BREW stehen seit diesem Tag auch in meinem Buch der coolen Bands. Und das nicht nur, weil ich an dem Abend sogar ein Teil des "Biz" gewesen bin!