Dienstag, 26. November 2013

DAS IST NUN WIRKLICH DER ÜBERHAMMER !!!

Mag sein, dass das folgende Video bzw. diese abartige Sportart schon Einige von euch kennen. ich kannte sie bisher nicht, bin aber auf Grund der Unglaublichkeit dieses Sports, der eigentlich wie ein Machwerk aus den Animations-Studios Hollywoods aussieht, gezwungen, etwas darüber zu posten.
Ich bin mir sicher, dass ich das mit bloßen Worten nicht erklären könnte, und wenn doch, würde mir das kaum jemand glauben, ohne jemals ein Video davon gesehen zu haben. Aber was laber ich rum, ziehts euch rein und geniesst diese geniale Scheisse !!!

BILLY BRAGG (13.11.2013 TOLLHAUS KARLSRUHE)

Als ich irgendwann im Frühjahr auf der Tollhaus Seite lass, dass BILLY BRAGG dorthin kommen würde, wusste ich von diesem Sänger, oder neudeutsch diesem "Singer-Songwriter" nur soviel, dass er folkige und teilweise ziemlich politische Lieder im englischen Arbeiterklasse-Stil machte. Songtechnisch hatte ich zu diesem Zeitpunkt vielleicht 2-3 Lieder von ihm gehört, wenn überhaupt!
Doch ich war von Beginn an neugierig. Wenn so ein Künstler schonmal in Karlsruhe anklopft, sollte man sich wenigstens etwas damit befassen. Also zog ich mir in der nächsten Zeit allerlei Zeugs rein, viel Musik, auch ein paar Artikel und was ich halt so finden konnte. Ich kam zum Schluss, dass mich dieser Mensch, der offensichtlich auch heute noch, im zarten Alter von 55 Jahren einiges zu sagen hat, brennend interessiert. Mein Kumpel Larso, bei dem ich mit BILLY BRAGG ne offene Tür einrannte, war gleich samt Madame angesteckt und dabei. Mit von der Partie war auch noch Kumpane Nr.2 aka WS-Jenz, womit die Crew komplett war. Soweit die Fakten des Abends!
Vor-Singer-Songwriter war ein Typ namens KIM CHURCHILL. Der kam komplett schüchtern auf die Bühne, wo im Dunkeln vor ihm ca. 300 Leute warteten. Er sah etwas aus wie Art Garfunkel, und entpuppte sich schnell als absolutes Genie. Nicht dass er mit rauchig-weicher Stimme sang und dabei seine Akustik-Gitarre auf virtuoseste Weise bediente, nein, zudem spielte er noch Mundharmonika (wenn er grad nicht sang), trat mit dem linken Fuss eine Bass-Drum, am rechten Fuss hatte er Rhythmus-Schellen und mit dem Ellenbogen(!) bediente er ab und an noch so ein Metal-Glockenspiel neben sich. UND DAS ALLES SO GUT WIE GLEICHZEITIG !! Damit nicht genug trommelte er in Gitarrenpausen auf dem Klangkörper derselben total komplizierte Rhytmen.
Wenn es biologisch möglich wäre würde ich sagen, dass Churchill das leibliche Kind von Pete York und einem Metronom ist, denn sowas habe ich wirklich noch nie gesehen. Bei all dem Lob über sein Multi-Talent darf man im übrigen nicht vergessen, dass er auch klasse Songs ablieferte, teilweise verträumt, dann aber auch wieder schneller und rockiger. Ich fang ihn sogar so gut, dass ich mir spontan zwei Silberlinge sicherte, was ich auch nach dem Anhören nicht bereute.
Dann kam BILLY BRAGG samt Band auf die Bühne. Er war komplett verschnupft und erkältet was man auch gleich hörte. Doch er zog die Show durch. Seine beschlagene Stimme klang dadurch vielleicht noch etwas rauher, was sicher kein nachteil war. Eins vorneweg: BILLY BRAGG ist ein absoluter Bühnentyp, der es geniesst dort oben zu stehen. Er war so locker, dass es teilweise schon fast Comedy war, was der sympathische Engländer da ablieferte. Er erzählte tausend Geschichten, die einen mal zu Lachkrämpfen zwangen, mal zum Nachdenken bewegten. Es war ein Auf und Ab der Emotionen, auch in seinen Songs. Ich will mal seine Musik so beschreiben: von der Stimme her erinnert er oft an Mark Knopfler oder die langsameren Sachen von Springsteen, bei seiner Musik kommen einem nicht zuletzt durch den Einsatz der Lap-Gitarre öfter Größen der Country-Musik in den Sinn, dann hört man auch wieder etwas von Johnny Cash heraus und ganz oft erinnerte mich BRAGGs Musik an die englischen THE SMITHS. Letztere gerade bei den Liedern, die diese wunderschöne und bittersüsse Working Class-Melancholie verbreiten, als würde man nach dem Gewerkschaftstreffen der "Union" in einer nordenglischen Arbeiterstadt noch einige Biere im Pub um die Ecke trinken und dabei in gedämmtem Licht die Protest-Lieder der guten alten Zeit singen.
BILLY BRAGG brachte dieses und sehr viele andere Gefühle authentisch rüber. Obwohl das Konzert fast drei Stunden ging (davon laberte sich BRAGG sicher eine Stunde lang eine Wolf), wurde es zu keinem einzigen Moment langweilig. Er hat sehr viel zu sagen, in seinen Liedern und auch in den Pausen dazwischen. Man merkt, dass er im tiefsten Inneren immer ein Revoluzzer des linken Flügels war und bis heute geblieben ist. Seine Messages gegen Faschismus, Ausbeutung, Homophobie, Sexismus und Polizeigewalt glichen manchmal eher eine Kundgebung, doch Bragg verstand es, das Ganze nicht mit erhobenem Zeigefinger zu "predigen" sondern einfach nochmal das den Leuten ins Gedächtnis zu rufen, was eh schon darin manifestiert war, aber vielleicht in den letzten Jahren der Bequemlichkeit zum Opfer fiel.
Ein toller Abend. Jede Minute und jeden Euro wert. BILLY BRAGG steht spätestens ab diesem Abend in meinem Buch der coolen Leute. Dicke Grüsse an die Schlagers, WS-Jenz und last but not least an Felix samt Freundin (deren Namen ich immernoch nicht (mehr) weiß)

Freitag, 22. November 2013

BUCHTIPP: KURVENREBELLEN

Hier mal wieder ein Buchtip. Auch wenn es das gefühlte 500ste Buch über die Ultras und ihre manchmal widersprüchlichen Verhaltensweisen ist, ich habs mir reingezogen. Nicht zuletzt deswegen, weil ich selbst aktiv an diesem Buch mitgearbeitet habe. Nun, vielleicht ist "mitgearbeitet" etwas zu dick aufgetragen. Ich habe repräsentativ für die Karlsruher Szene ein Interview gegeben. Und das auch nur, weil ich den Autor Christoph Ruf ganz gut kenne und er schon desöfteren durch gute und objektive Artikel über Fussballfans im speziellen über Ultras, aufgefallen ist. Doch ist die Tatsache, dass ich kleines Würstchen zu diesem Buch etwas beigetragen habe, nur ein sehr kleiner Grund, dieses zu lesen. Es gibt 1000 andere und bessere!
Das Buch ist hervorragend recherchiert und beeinhaltet viele Insider-Informtionen, die viele Nicht-Ultras (vielleicht auch einige Ultras) verblüffen werden. Beispielsweise geht er auch sehr kritisch mit den oft illegalen Machenschaften der Polizei in Gericht oder mit den leider manchmal erfolgreichen Versuchen von Rechten, die ganze Fannszenen unterwandern.
Obwohl Ruf auch die Ultras und ihr Verhalten oft kritisiert, regt man sich darüber kaum auf, weil er es schafft (wie Jonas Gabler beispielsweise auch), einem einen Spiegel vor die Nase zu halten. Unterm Strich ist das Buch aber glasklar und ohne Zweifel ein lesenswertes Machwerk, welches die Subkultur der Ultras überaus positiv, ernstzunehmend und absolut erhaltenswert darstellt.
Ein Zitat gefällig?

"Wer Ultras kritisiert, findet auch jede Menge Ansatzpunkte. Doch unter Garantie findet er keinen, den die erstaunlich selbstkritische Szene nicht auch schon intern diskutiert hätte - nicht der einzige Punkt, an dem sich Ultras wohltuend von vielen ihrer Altersgenossen unterscheiden: von all den Konsum-Sklaven, die am Samstag morgen vor "Primark" oder "Starbucks" herum stehen, stupide auf ihre Smartphone starren und sich offenbar nur dann unterhalten können, wenn ihre Telefone einen Gesprächsgegenstand hervorzubringen scheinen. Man mag einiges an Ultras auszusetzen haben, vieles davon wird auf den kommenden 200 Seiten genauso thematisiert wie all das, was die Ultra-Szene zur vielleicht faszinierendsten Jugendkultur dieser Tage macht. Eines steht aber fest: DIE ULTRAS SIND DIE BESTEN IHRER GENERATION "

Dienstag, 19. November 2013

R.I.P. ED LAUTER


ED LAUTER 1938 - 2013
Kann sein, dass sich einige wundern, warum ich denn hier etwas über einen Ed Lauter schreibe, einen Schauspieler, denn wahrscheinlich kaum einer vom Namen her kannte, und dessen Gesicht auch nur Wenigen ein Begriff sein dürfte. Ich aber kannte und mochte diesen Schauspieler, der zwar nie DER Superstar war und auch nie die großen Hauptrollen hatte, aber irgendwie immer präsent war, zumindest in den Filmen der 80er und 90er Ära. Lauter spielte in Filmen wie King Kong(1976), Bodycheck, True Romance, Der City Hai, Geboren am 4.Juli oder Cujo mit. Und das sind nur die, die mir grad einfallen. Sicher, allesamt (bis auf Geboren am 4.Juli) keine cineastischen Meisterwerke, aber Filme, die mich begleitet haben, und die mir vor allem bis heute gefallen. Ed Lauter ist wieder ein kleiner Mosaik-Stein mehr, der aus einem langsam bröckelnden Bild heraus fällt, ein Bild, welches jeder meiner Generation noch irgendwo im Herzen trägt. Natürlich ist der Tod dieses Schauspielers keine große Schlagzeile wert, er war ja auch kein großer Schauspieler, aber mir ist er diesen Blog wert. Auch ich bin nur über diese Meldung gestolpert, weil ich die makabere Angewohnheit habe, ab und an den Nekrolog bei Wikipedia durchzuschauen. Daher auch die Tatsache, dass Ed Lauter schon vor einem Monat verstarb und kaum einer hats bemerkt.

CASPER (06.11.2013 SUBSTAGE KARLSRUHE)

Nein, ich bin kein CASPER Fan, auch nicht nach diesem Konzert. Ich mag eigentlich diese Mutation aus HipHop und deutschem Poprock nicht. Aber eines muss man CASPER lassen: er hat einen Hype um sich ausgelöst, einen Hype, dessen Ergebnis es war, dass seine gesamte Tour bereits nach 2(!)Stunden ausverkauft war. Schon dieses Faktum hätte mir normalerweise die Lust auf das Konzert verhagelt, kaum etwas hasse ich nämlich mehr wie die Entwicklung, dass man sich für manche Konzerte einfach keine Karten besorgen kann, egal wie früh man dran ist. Selbst wenn man auf den irrsinnigen Zug aufspringt, und versucht, am ersten Tag des Vorverkaufs online panisch ein Ticket zu bekommen, hängt man doch meistens auf einer Internetseite fest, die hoffnunglos überlastet ist und deren nächste Aktualisierung nach 1-2 Stunden verlauten lässt, das leider alle Karten verkauft wurden. Normalerweise kümmert mich sowas nicht, weil es sich hierbei bisher meistens um Konzerte handelte, deren Musik mir eh am Arsch vorbei ging. Aber beispielsweise war es leider bei der letzten AC/DC Tour ebenso. Einfach ekelig! Doch zurück zu CASPER, denn glücklicherweise muss ich mich bei Substage-Konzerten ja nicht um Karten kümmern. Ich habe schon immer die Meinung vertreten, dass man gewisse Bands oder Künstler schon ktitisieren kann, aber nur, wenn man sich vorher tatsächlich ein Bild davon gemacht hat. Also musste ich zwangsläufig diese Show besuchen. Vor-(Möchtegern)Rapper war eine Imitation namens AHZUMJOT. Sorry, an dem Vogel kann ich beim besten Willen nix Positives finden. Ein Typ der aussah wie, wie ne tuntige Version von Prince (falls es überhaupt möglich ist, tuntiger als Prince zu sein)und übelstes DSDS-Niveau verbreitete. Bei den ganzen Clearasil-Girlies kam er an, wen wunderts! Jedenfalls hatte diese peinliche Wurst nullkommanix mit Hiphop-Mentalität zu tun, selbst wenn er vielleicht vom technischen her sogar einen Funken Talent hat.
Dann CASPER!!!
Der Laden war voll, aber von den 1000 Leute waren sicher 800 verpickelte Pummel-Feen mit Zahnspangen oder Bärchen-Rucksäcken. Aber dennoch war sofort Stimmung im Karton. Und ich muss sagen, dass mir nach wenigen Songs bewusst wurde, warum der Junge so einen Erfolg hat, denn die Mischung aus Sprechgesang gepaart mit diesen melancholischen Melodien hat schon einen gewissen Charme. Und man kann über dieses Harlem-Shake-Ding sagen was man will, aber wenn man eine Masse auf den Punkt so explodieren lässt wie das CASPER tut, dann macht das live einfach Spass, ob man die Mucke mag oder nicht. Und so sprangen und tanzten hunderte Menschen auf Knopfdruck durch die Gegend um bei den langsameren Nummern wieder Luft zu holen. Auch wenn CASPER bei manchen Songs die "Ich bin Strasse und hab noch nie was Gutes erlebt"-Nummer verkaufen wollte, nahm ich sie ihm nicht wirklich ab. Aber das war egal. Das war schon immer so, egal in welcher Stilrichtung. Oftmals wird ein Image verkauft um die Musik einfach besser zu inszinieren. Beim Rap war/ist es das Gangster Image, beim Hardcore das Street-Credibility-Ding oder beim Metal das Bild des "Ich wohne im Sarg, reib mich mit toten Ratten ein und esse Fledermäuse am Stil"- Metallers!
Also kein Vorwurf an CASPER!
Insgesamt war es ein cooles Konzert, mit Singalong-Parts, die geradezu beängstigend laut waren. Kaum vorzustellen, wenn das 1000 Jungs gewesen wären.
Bin zwar immernoch kein Fan des Deutsch-Amerikaners, aber zumindest sehe ich ihn mit etwas anderen Augen als vorher.

Samstag, 16. November 2013

HARD SKIN (01.11.2013 ALTE HACKEREI KALSRUHE)

Gemäss meines musikalischen Werdeganges stand Oi-Musik nie ganz oben auf meiner Liste, was keineswegs heisst, dass mir die Musik nicht gefällt, eher dass ich mich in der Subkultur der Oi-Skins nicht so gut auskenne, wie woanders. Aber über die Jahre hin kam und kommt man um einige Bands dieser Gattung einfach nicht rum. Dazu zählen Bands wie THE BUSINESS, BONECRUSHER (hä hä, ich hab se live gesehen und DU net)und eben auf die Londoner HARD SKIN, die an diesem Tag in der Hackerei zu Gast waren. Das Besondere an dieser Band ist, dass sie diese ganzen Skinhead-Stereotypen eher auf die Schippe nehmen, dabei aber trotzdem ne gnadenlos Mucke abliefern (sozusagen die STEEL PANTHERS des Oi). Nicht umsonst hat deren Bandname zwei Bedeutungen: einmal eben "Harter Skin", zum anderen aber einfach nur "Hornhaut". Vorband waren die Schweizer THE SENILES, Kumpels von Plüschi, ne geile Bollock-Punkband, deren Sänger dermaßen Assi rüberkam, dass man meinen könnte, er streitet sich Nacht für Nacht mit einer Armee von Kellerasseln um die Essensreste hinter den Mülltonnen. Ein klasse Typ, schön schlecht zugehackt, ne fette, glitschige Plauze und von Beginn an voll wie ne Strandhaubitze. Die Band bekam auch ganz gut Feedback aus der gut gefüllten Hackerei. Dann HARD SKIN. Eins vorneweg: Gitarrist und Ulknudel Fat Bob könnte locker der Zwillingsbruder von Markus Maria Proftilich sein, Gestik und Mimik stimmten erschreckend überein. Und so legten sie los, eine Hymne an der anderen, teilweise mit Texten zum totlachen (was ich so verstand), zwischen den Songs dann urkomische Ansagen, die im Grunde die Anwesenden eher beleidigten, aber entweder war die Meute zu blöd, das zu verstehen oder, und DIE Leute waren in der Überzahl, die wussten, wie man diese Äusserungen zu nehmen hat. Ich denke, Letzteres war der Fall. Was ich entwas enttäuschend fand waren (mal wieder) die Leute. Eine gute Skinhead-Crowd sollte bei einem Konzert wie die Ziehung der Lottozahlen aussehen, eben zig runde Bällchen die lustig auf und ab hüpfen und dabei wild umher fliegen. Deren "Bällchen" waren aber nur relativ wenige da. Ab und an wurde ja ganz ordentlich gerempelt, aber ich hatte mir mehr erhofft. Aber das machte der Show nichts aus. Es war mal wieder ein geiler Abend mit Mitgröhl-Hymnen und guter, strassenlastiger Musik, und diesmal gabs sogar noch ein paar Lacher dazu. Wer noch mehr Bock auf die Jungs hat, im speziellen auf Fat Bob, der kann sich auf Youtube eine Reihe von witzigen Videos anschauen, in denen er über Musik philosophiert und dabei Reihenweise Leute verarscht! Einfach in der Suche "Fat Bob Noisey" eingeben!
ENJOY!

FISH (25.10.2013 SUBSTAGE KARLSRUHE)

Ich fand MARILLION schon immer gut, wennauch meine Liebe zu dieser Band über 1-2 Platten nie hinaus ging. Aber den Status als wegweisende Progressive-Rock Band muss man als Musik-Fan einfach anerkennen. Deshalb war es für mich keine Frage mir den ehemaligen Sänger dieser Truppe, sich selbst als FISH betitelt, endlich einmal Mal zu Gemüte zu führen. Gelegenheiten hierzu gab es schon genügend, gastierte der sympathische Schotte doch schon öfter in Karlsruhe. Ein Grund hiefür ist sicherlich nicht nur das exzessive und über alle Massen einzigartige Karlsruher Publikum (Vorsicht Sarkasmus!) sondern die Tatsache, das seine Lebensgefährtin wohl aus Karlsruhe kommt.Das wiederum mag auch der Grund gewesen sein, warum FISH einen Teil des Konzertes im KSC-Trikot sang. Fand ich gut!
Im übrigen ist hier gut zu sehen, dass FISH mittlerweile eher wie ne Imitation von Manfred Krug aussieht. Er hatte ja selbst zu "Kayleigh"-Zeiten nur noch wenige Fussel auf der Birne, aber jetzt ist er kahl und trägt ne Brille. Aber die Tatsache, dass er das sehr oft mit Witzen über sich selbst erwähnte, machte einen sicher, dass dieser Mensch kaum Star-Allüren zu haben scheint, obwohl er sich in seinem Leben schon die ein oder anderen verdient hätte. Das Konzert selbst glich oftmals einem eher erzählerischen Charakter, den FISH nütze sehr viel Zeit dafür, seine Songs und deren Hintergrundgeschichten zu erklären. Da das oft eher bedrückende Geschichten waren, fielen die Songs dazu auch eher unter die Gattung Depri-Rock, was aber keinesfalls schlecht rüberkam. Denn ebenso oft schüttelte FISH auch Rock-Songs aus dem Ärmel, die den Leuten wieder neues Leben einhauchte.Die Mischung war genau richtig! Unter den Songs waren natürlich auch einige MARILLION Songs, die, wen wunderts, am Meisten abgefeiert wurden. Es war ein schöner aber auch nachdenklicher Abend eines Musikers, der noch eine Menge zu erzählen hat. Und vielleicht läuft er mir ja mal im Wildpark übern Weg.

Montag, 11. November 2013

CBGB FESTIVAL - EIN FAZIT

Hier noch ein paar Worte zu diesem Festival, welches ich ja, wie manch einer in den letzten Posts gelesen hat, dieses Jahr erleben durfte. Im Großen und Ganzen ist es ne tolle Sache, auch wenn es einige organisatorische Schwachpunkte gab. Aber das ist bei knapp 700 Events ja auch kein Wunder. Man sollte sich aber auch fragen, ob dieser Rahmen tatsächlich zu dem eigentlichen und ursprünglichen Image des CBGB passt. Klar, es waren auch Bands am Start, die in diesem legendären Club fast schon zu Hause waren. Aber braucht es tatsächlich ein kommerzielles Open-Air am Touri-Mekka Times Square? Braucht es wirklich so viele Bands, nur um einen Preis von 150 Dollar für den Festival-Pass rechtfertigen zu können? Wäre hier nicht weniger mehr? Meiner Meinung nach schon, denn selbst wenn man sehr viel Zeit in dieses Festival investieren würde, könnte man sich dennoch nur einen Bruchteil der Bands, Filmevents und Diskussions-Runden reinziehen. Das Festival ist so aufgebläht, dass es wohl Kommerz-Mogule wie Coca-Cola oder Red Bull als Sponsoren braucht, um das Ding zu realisieren.Könnte mir gut vorstellen, dass Musik-Puristen damit ein gehöriges Problem haben. Ich will die Sache aber nicht schlecht reden, ich stelle nur den Rahmen in Frage. Die Idee an sich finde ich genial, ein subkulturelles Festival, welches sich auf die gesamte Nachbarschaft des CBGB ausbreitet( einige weiter entfernte Ausreisser-Locations ausgenommen)aber dennoch alles zu Fuss erreichbar ist. Sowas kann man natürlich auch nur in einer Landschaft machen, in der es genügend Bars und Clubs gibt, aber wenn New York nicht diese Vorraussetzungen mit der Bowery und dem angrenzenden St.Marks Place erfüllen kann, wer dann? Mir persönlich hat es viel gebracht, und damit meine ich nicht nur die Bands. Wir haben durch die Shows viele coole Orte sehen können und somit endlich mal etwas vom legendären New Yorker Nachtleben mitbekommen. Ein Zustand, der bei den bisherigen Trips zum Big Apple eher zu kurz kam, weil man nach gefühlten 100km Fussmarsch täglich wie ein Stein ins Hotel-Bett fiel, und das meistens zu den acht-Uhr-Nachrichten! Vielleicht bin ich ja nochmal dabei, vielleicht schon nächstes Jahr? Und vielleicht kommen die Macher ja auch etwas auf den Trichter, den Rahmen des Festivals etwas anzupassen. Wünschenswert wärs!

CBGB FESTIVAL: ICE-T / SMOOTHE DA HUSTLER / 050 BOYZ (12.10.2013 CHEZ ANDRE NEW YORK )


Jaaaaa, ihr lest richtig. ICE-T, diiiiee Rap-Legende war auch am Start und neben JUDGE DAS Highlight für mich. Dazu stand noch SMOOTHE DA HUSTLER auf dem Programm, was auch ein keineswegs zu verachtender Rap-Act war. Vor dieser Rap Show, von der ich so gar nicht wusste, was ich zu erwarten hatte,zogen wir uns die Band MIDNIGHT MOB rein (siehe vorheriger Post). Als die fertig waren ging es quer durch die Lower East Side in einen elitären Club namens Chez Andre. Vor dem Laden stand bereits eine Schlange, der wir uns natürlich gleich anschlossen. Offensichtlich hatte der Laden noch nicht geöffnet.Doch dieser Schein trügte. Der Laden war FÜR WEISSE noch nicht geöffnet, denn andauernd kamen schwarze, ghettolastige Jungs herbei geschlendert und wurden vor dem Club von einem ebenfalls Schwarzen in Empfang genommen, der jedes Rap-Klischee erfüllte. Fette Goldkette, Sonnenbrille, schwarzes Seidenhemd und eine Schädel, der eher einer frisch polierten Bowlingkugel glich. Dieser feine Herr begrüsste sämtliche Kollegen und führte sie an den ebenfalls schwarzen Türstehern vorbei. Und die dämlichen Weissbrote in der Warteschlange kuckten dumm aus der Wäsche. Aber irgendwann durften dann auch wir rein. Es ging den Keller runter in eine Art Champagner Lounge, rechts und links waren sone Couchlandschaften (die natürlich mittlerweile alle fest in schwarzer Hand waren) und in der Mitte ne kleine Bühne mit DJ-Pult. Im übrigen hatte der schwarze Parade-Rapper von oben mittlerweile seine Brille abgenommen. Ich erkannte ihn sofort, konnte ihn nur nicht gleich einordnen. Zuerst dachte ich es sei einer der ONYX-Jungs, aber dann klingelte es. Es war TREACH, der Front-Rapper von NAUGHTY BY NATURE !! Allerhand!!! Und genau DER fing dann auch mit seinen Jungs an, was los zu machen. Er war Bestandteil einer Rap-Super-Group mit Leuten von eben NAUGHTY BY NATURE, LORDS OF THE UNDERGROUND (DOITALL)und anderen Rap-Leuten, allesamt aus dem schönen Moloch New Jersey (woher ja ursprünglich auch ICE-T stammt). Die Jungs firmieren unter dem Namen 050 BOYZ und können einiges! Leider hatte das Publikum so gar keine Hip-Hop-Relevanz. Die Whities waren eher New Yorker Hipster, die einfach mal den großen ICE-T sehen wollten, und die Blackies waren zu sehr damit beschäftigt, sich selbst geil zu finden und in dem Polstern möglichst unflätig rumzulungern. Wirkliche Konzert-Stimmung war also nur sehr schwer möglich, und das obwohl die Opener doch einige Klassiker raushauten. Zum Beispiel die NBN-Knaller "O.P.P" und "Hip Hop Horray" oder der Mega-Knaller "Funky Child" der Lords! Dazu noch einige neue Sachen der 050 BOYZ. Es war klasse, mit Meute wäre es ne perfekte Show geworden. Aber als wir da so standen und des Rhymes lauschten, wer latscht da nicht leichtfüssig an uns vorbei? Richtig: olle ICE-T kam in den Club und blieb erstmal bei den Couch-Lounges stehen. Ich war komplett perplex. Ich stand 2 Meter weg von ICE-T, der den Songs zuhörte (in denen er häufig gegrüsst wurde bzw. auf diverse Messages sogar antwortete bzw. zustimmte - Messages, die mir im übrigen auf ewig verborgen bleiben werden!)und dabei sogar den ein oder anderen Tanzschritt aufs Parkett warf. Mir kam das ganze komisch vor. Ich interpretierte es als relative Unsicherheit des Rap-Stars, der ja der Szene etwas den Rücken gekehrt hat um seiner Fernseh-Karriere bei Law and Order nachzugehen. Und vielleicht dachte er sich, Mann du, da sing ich früher was vom Copkiller und jetzt spiel ich nen Bullen inner Glotze! Vielleicht wollte er durch etwas Publikumsnähe heraus finden, was denn so Phase war. Anyway, jedenfalls bemerkte natürlich nicht nur ich, dass ICE-T im Haus war und die ganzen schwarzen Jungs fingen an, Bilder mit ihm zu machen, die dieser brav und geduldig über sich ergehen liess. In dem Moment war ich aber noch zu verklemmt, um mir auch nen Schnappschuss zu sichern. Ich wollte nicht die erste Milchtüte sein, die dann vielleicht noch ungeknipst abblitzt. Doch als dann auch die ersten Weissbrote ihr Bild bekamen, ergiffen mein Mädel und ich die Chance, schluckten die 5 Sekunden Peinlichkeit hinuter und ich laberte ihn auf ein Foto an. Es kann nur an meiner Aufregung gelegen haben, wie ich ICE-T letztenendes ansprach. Ich weiss nicht warum, aber als ich vor im Stand kamen tatsächlich die Worte "YO ICE, CAN WE DO A PICTURE?" über meine Lippen, ja wirklich, ich sagte "YO ICE"!!! Entscheidet selbst, ob es cool oder mörderpeinlich war. Ich selbst tendiere zu Letzterem, bin aber noch nicht sicher. Jedenfalls bekam ich mein Bildchen, welches ich den Rest meines Lebens feiern werde. Kuckst du

Doch irgendwann wurde es ihm dann auch zu doof und er verschwand irgendwo Backstage. Wie auf ner Glücksdroge verfolgte ich den Rest der Show. Mittlerweile war SMOOTHE DA HUSTLER auf der Bühne. Mit dabei, sein Kumpan mit dem ebenso "originellen" Namen TRIGGER DA GAMBLER.
War auch ne zombige Performance, kam aber nicht an Power der 050 BOYZ ran.
Dann endlich the One and Only, the SYNDICATE KING,the ORIGINAL GANGSTER, the ICEBERG,
the Man himself aka das rappende Muttermal:
ICE-TEEEEEEE ! Und der legte los wie die Feuerwehr, keine Ahnung ob der noch regelmässig auftritt, aber jedenfalls hat er nix verlernt und versetzte die Leute, die etwas von Rap verstanden zurück in die glorreichen Zeiten des Sprechgesangs. Es war herrlich und wie oben schon erwähnt, mit nur 100 guten Rap-Fans wäre der abends noch unvergesslicher geworden, als er ohnehin schon war. Gibt es überhaupt eine Steigerung von unvergesslich? Egal, es war ein klasse Abend, nicht nur wegen des Fotos, sondern weil ich auf einen Schlag nen Haufen Rap-Legenden sehen durfte, und das in einem durchaus exklusiven Rahmen. HIP HOP HORRAY !!