Donnerstag, 21. Mai 2015

FILMTIPP: AFFLICTED

Hier mal wieder ein Fimtipp. Es handelt sich um den Streifen AFFLICTED der im "Blair Witch"-Stil gefilmt wurde.
2 junge Amerikaner wollen eine Weltreise machen und ihre Freunde zu Hause über den Trip in Form eines Blogs auf dem laufenden halten. Das heißt, sie Filmen alle Erlebnisse selbst welches dann auch die Bilder sind, die für den Film verwendet werden.
Eine ihrer ersten Stationen ihrer Reise ist Paris, wo abends einer der beiden eine heisse Frau kennenlernt und auch mit dieser verschwindet.
Am nächsten Morgen liegt dieser blutüberströmt im Bett und hat einen großen Biss am Arm.
In den nächsten Wochen macht er dann eine höchst merkwürdige und unglaubliche Entwicklung durch, die sein Kumpel natürlich komplett mit seiner Kamera dokumentiert.
In dem Film gibt es einige üble Schocker und die Special-Effects kommen noch tausendmal reeller rüber, wenn man das Ganze über qualitativ minderwertigeres Bild sieht, denn diesen Eindruck soll man ja aufgrund der "Laien-Aufnahmen" haben.
Nicht umsonst hat der Film preismäßig ziemlich abgeräumt - zurecht wie ich finde.
Zieht euch den mal rein sofern ihre nicht zu schwache Nerven habt!

CHUCK RAGAN
(30.03.2015 BACKSTAGE MÜNCHEN)

Zu Folk-Musik habe ich meine eigene Definition: Sie ist für mich dann gut, wenn sie Sehnsüchte weckt, sei es nach Freiheit, nach Heimat, nach der Ferne und Romantik der Landstrasse oder einfach nach ehrlicher Liebe. Dieses Schema trifft auf die großen Legenden wie Bruce Springsteen, Neil Young oder Bob Dylan ebenso zu wie auf die "kleineren" Vertreter dieses Genres. CHUCK RAGAN kann das auch ... und wie!
Das Backstage Werk in München war pickepackevoll mit Musikfans jeglicher Couleuer. Support war die englische Band SKINNY LISTER, eine überaus talentierte Combo im Mumford and Sons-Stil, sehr schnelle Folk-Musik die einfach nur gute Laune verbreitet, nicht zuletzt wegen des eingesetzten Akkordeons, was einfach perfekt zu solcher Musik passt.
Ihr solltet euch auf alle Fälle mal ein paar Videos auf der Tube anschauen ...es lohnt sich.
CHUCK RAGANs Auftritt war dann so, wie man es sich erwartet. Unspektakulär, bodenständig und vor allem fantastisch gut !!! Von der ersten Sekunde an zog er die Meute in seinen Bann und das nur mit seiner Gitarre, seinem Vollbart und seiner unverwechselbaren Reibeisen-Stimme, die sich so anhört, als würde er seine Stimmbänder jeden morgen mit Schleifpapier bearbeiten und zwar einer 30er Körnung !!
Herrlich melancholische Melodien, mal nachdenklich, mal sauffreudig, immer gut und nie langweilig. Manchmal kamen sogar einige Flummy-Studenten daher, und hüpften auf die etwas punkigeren Songs etwas umher.
Man darf bei so einem Konzert sicher kein Feuerwerk erwarten oder daß von den Protagonisten die riesige Energie ausgeht.
CHUCK RAGAN versteht es unglaublich gut, leise Töne auf großartige Weise darzustellen.
Ich jedenfalls trat die Heimfahrt erfüllt und um einige Sehnsüchte bereichert an. Ein Glück war das eine Musik, von der mein Mädel auch mal etwas hatte bzw nicht am liebsten schreiend davon geritten wäre (siehe Majesty in Berlin). Schliesslich hatte ich ihr dieses klasse Konzert auch zu verdanken... Weihnachten ließ grüssen.

Donnerstag, 7. Mai 2015

MAJESTY / BLOODBOUND / EVIL INVADERS
(27.03.2015 K17 BERLIN)

Manchmal bin ich schon die Glücksmarie! Ursprünglich wollte ich mir dieses Billing am 31.03. im Weinheimer Cafe Central anschauen, es war aber schon recht früh klar, dass ich da drauf verzichten musste, weil ich anderweitig beschäftigt war. Also kümmerte ich nicht mehr weiter um die Tour und hakte sie ab. Speziell EVIL INVADERS hätte ich schon gerne gesehen, aber ich dachte mir, dass die ohnehin bald wieder kämen.
Nun war ich mit meinem Mädel an diesem Wochenende zu einem Kurztrip in Berlin und fand mehr oder weniger zufällig heraus, dass die Tour just an diesem Samstag auch in der Hauptstadt vorbei kam. Jetzt musste ich nur noch meine holde Maid dazu bewegen, sich dieses Konzert mit mir anzutun. Gesagt ... getan.
Leider waren wir spät dran bzw fingen die Vögel viel früher an als im Internet angekündigt und so kamen wir in den Laden als EVIL INVADERS gerade ihr letztes Lied brachten. Das war Pech Nummer eins. Pech Nummer zwei: in der Halle war es schweinekalt, und wenn man seine Freundin gerade überredet hat, sich mit hunderten peinlicher Vögel eine dreistündige Metal-Show anzuschauen, obwohl sie mit der Musik weniger als nichts anfangen kann, dann ist so ein Eispalast nicht gerade hilfreich, die Situation "aufzuwärmen". Anyway, jetzt waren wir da und zogen es auch durch.
Nächste Band war BLOODBOUND aus Schweden, musikalsich okay, aber ein Vogel von Sänger.Diese Metal-Imitation kam schonmal mit soner NoGo-Wollbeutel-Mütze auf die Bühne, die man so kotzmodisch im Nacken trägt. Und als wäre das nicht schon schlecht genug hatte das Teil noch Nieten dran !!! Die Musik ging auch eher an mir vorbei. 0815 Metal, technisch gut, keine Frage, aber nix, was mich aus den Socken hob, schon gar nicht mit diesem Sänger. Der Typ sah ungefähr so aus, als wenn man in einem Tatort-Krimi einen "typischen" Metal-Head braucht und Maske und Requisite dann irgendein Komparsen-Opfer so ausstaffieren, dass er aus deren Sicht wie einer aus der Metal-Szene aussieht. Da aber niemand der Verantwortlichen wirklich Ahnung von der Materie hat, kommt bei sowas dann meistens nur Sprühstuhl raus.
Leider spielten BLOODBOUND dann auch noch ewig lange und dummerweise glaubte meine bessere Hälfte, das sei bereits die Hauptband. Die Info, dass mit MAJESTY die eigentliche Band noch kommen würde, hatte einige unterkühlte Blicke zur Folge, die zusehens dazu beitrugen, dass die Stimmung regelrecht einfror.
Dann endlich die deutschen Metaller von MAJESTY!
Sänger und Mastermind Tarek Maghary (im übrigen auch Mitbegründer und Organisator des KEEP IT TRUE Festivals in Lauda) ist sozusagen die einzige wirkliche Konstante der deutschen Version von "Manowar". Deshalb ist er aufgrund von vielen Lineup-Wechseln auch um einiges älter als der Rest der Band. Aber anscheinend haben die Jungs jetzt ne ganz stabile Formation gefunden. Und mindestens 2 Jungs von MAJESTY sind richtig räudige Strassen-Metaller, zumindest sehen sie so aus. Das gefiel mir schonmal. Auffällig war auch, dass die Burschen alle sone einheitlichen Leder-Outfits trugen. Nun ja, damit sahen sie aber eher aus wie Rudel Gorillas vom "Planet der Affen". Aber dieses Klischee gehört halt auch zu einer richtigen Metal-Band dazu. Und was Metal-Klischees angeht, ist Sänger Tarek ohnehin nicht verlegen, ALLE auszureizen, die man sich vorstellen kann. Aber ich nahm es den Jungs ab, die leben es! Da kann man auch ein paar peinliche Ansagen oder Posen verkraften
Musikalisch wirklich gut, klar, viele Songs waren irgendwie und irgendwo schonmal da, aber es kesselte gut und die ca. 300 Leute hatten sichtlichen Spass. Mir gefiel es wirklich gut und ich bin froh, dass ich mir das Konzert reinziehen konnte.Und als wir dann ein paar Songs früher den (Schlitt)Schuh machten, war auch die eisige Stimmung schnell verflogen und wir spachtelten im Block House noch ein lecker Steakchen in uns rein ... dreimal dürft ihr raten, an wenn die Rechnung ging ;-) Auch wenn mein Mädel das hier nicht lesen wird sage ich ihr 1000mal Danke, dass sie sowas immer wieder mitmacht, und das (fast) immer ohne murren!

Samstag, 2. Mai 2015

NIGHT DEMON HOCH ZWEI
(13.02.2015 SOUNDCHECK ONE WALDBRONN +
22.03.2015 ALTE HACKEREI KARLSRUHE)

Jetzt hab ich fauler Furz so viel an Konzert-Berichten nachzutragen, dass ich diese geniale Band in den letzten Monaten bereits zwei Mal sehen durfte. Und die haben es ja auch mal sowas von in sich! NIGHT DEMON sind einer der neuen Sterne am Himmel der "neuen" Oldschool-Metalbands. Und wenn man mal genauer hinschaut, findet man eine einmalige Besonderheit dieser Band. Der Sänger ist kein geringerer als Soulbratze JEFF HERSHEY, der mit seiner damaligen Combo, den HEARTBEATS bereits im Dezember 2013 in der Hackerei zu Gast war und eine begeisterte Menge zurück ließ. Wer sich nicht mehr erinnert, kann HIER seine Zellen auffrischen.
Auch wenn sich olle Jeff für seine Aktivitäten als nächtlicher Dämon einen etwas passenderen Namen (Jarvis Leatherby!) zugelegt hat, konnte er den gerissenen Larso nicht täuschen, denn dieser erkannte ihn bereits beim ersten Konzert in Waldbronn. Obwohl ich auch ein gutes Gesichts-Gedächtnis habe, kam ich da mit nichten drauf, die Welten lagen einfach zu weit auseinander, damit sie in meinem Hirn kolidieren konnten. Offensichtlich ist Jeff aka Jarvis auch nicht sooo erpicht darauf, dass es zu sehr bekannt wird, welchen musikalischen Tätigkeiten er vorher nachging. Könnte ja sein, dass ihm einige Metalheads da fehlende "Trueness" vorwerfen könnten. Ich finde das aber geil, denn erstens sind Soul und Metal zwei geile und nicht tot zu kriegende Stilrichtungen, zweitens sind diese Genres gewissermaßen miteinander verwandt und drittens, wer geile Musik macht und das Ganze lebt, der ist immer "true", egal was er drumherum macht oder gemacht hat.
Jetzt zu den eigentlichen Konzerten. Das erste Mal im SOUNDCHECK ONE, eine geile Location, Kellergewölbe in einem alten Haus, rauchige Bar, alles eng und modrig, schlicht gesagt: HERRLICH AUTHENTISCH !
Ein paar Metal-Kids haben diesen Club ins Leben gerufen und halten ihn mit coolen Underground-Konzerten am laufen, absolut unterstützenswert! Wir kamen leider etwas zu spät, weil wir, David, Larso et moi, erstmal von Heidenheim zurück heizen mussten, da dort unser aller Fussballclub zu Gast war. Doch wir hatten glücklicherweise erst 2-3 Songs verpasst. Der Laden war voll, auch wenn nur ca.100-120 Leute reingehen. Die Hälfte der Leute waren langhaarige Metal-Kutten und die Stimmung war schon prächtig. NIGHT DEMON hatten einen geilen Sound, die Gitarre rasierte sich förmlich durch dein Trommelfell, es war einfach nur grandios. Spontan fiel mir ein: als Maiden damals anfingen und in Pubs wie dem "Ruskin Arms" spielten, kann es nicht sehr viel anders gewesen sein. Purster Heavy Metal, moshende Fans, ein verqualmter Club und die Luft getränkt von einem Schweiss-Bier-Schnaps-Cocktail. In diesem Moment war ich so dankbar; dankbar für Bands wie NIGHT DEMON, die den Metal der 80er wieder aufleben lassen, dankbar für die Soundcheck One Leute, die solche Konzerte machen und vor allem dankbar, dass ich mit meinen über 40 Lenzen zu diesem Zeitpunkt dort aufhalten konnte, und nicht im Würgegriff einer keifenden Alten zu Hause sitzen muss, um mir irgend ne hirnlose Gülle aus der Glotze reinzuziehen!
Ich kann NIGHT DEMON jedem Metal-Fan ans Herz legen, es wird keiner enttäuscht sein, das verspreche ich! Nach dem Hammer Konzert und 2 Zugaben war es dann auch vorbei und jeder ging glücklich in die Etzenroter Nacht hinaus.
Knapp nen Monat später sollte NIGHT DEMON dann sogar nochmal kommen, und zwar in die Hackerei. Wenn da mal nicht noch ein weiterer glorreicher Abend in der Luft lag! Besonderheit dieses Mal: Nachmittags waren schon zahlreiche Metalheads eingeladen, denn es sollte ein Video-Shooting geben. Zu diesem hatte ich zwar noch keine Zeit aber es muss ganz gut gewesen sein. Beim Konzert jedenfalls war wieder ein guter Haufen am Start, leider nicht ganz voll, aber genug um der Show einen gebührenden Rahmen zu geben. Es war wiederum spitzenmäßig, vielleicht nicht ganz gut wie in Waldbronn, aber das lag eher daran, dass es nicht ganz voll war und dann war es ja noch ne Matinee-Show und nachmittags ist dann immer nochmal ne andere Atmosphäre. Aber nichtsdestotrotz wurde auch in der Hackerei gemosht und gebangt, was die Gebeine so hergaben. Jeff aka Jarvis musste mehrmals bemerken, wie anders es doch in Deutschland sei. In England scheint es kaum Nachwuchs-Metaller geben, da wären wohl nur alte Kauze bei den Shows. Dagegen waren diese beiden Konzerte (und wahrscheinlich auch die anderen in Deutschland) der reinste Genuß für das Trio. Heavy Metal is back, junge und überaus gute Bands sprießen wie Pilze aus dem Boden. Nur mit einem Unterschied: während Metal-Bands früher gewissermaßen "reifen" mussten, sind die Nachrücker heute musikalisch schon so gut, dass sie bereits mit ihren ersten Alben eine beeindruckende Qualität haben. Nicht die schlechteste Tatsache für uns Fans !!!
Allerdickste Grüsse an FBI-Larso, Daddy David, Armin und Blitz-und-Donner-Sepp, den ich auch zu NIGHT DEMON bekehren konnte.