Samstag, 22. April 2017

CYPRESS HILL / REDMAN / MOBB DEEP / KRS ONE
(24.06.2016 ZENITH STRASBOURG)

Man kann ja über die Fanzosen viel sagen, aber RAP-mäßig haben sie einfach Tonnen mehr drauf als wir Deutschen. Allein dieses Lineup auf die Beine zu stellen, daran wären man hier zu Lande schon gescheitert, und wenn nicht daran, dann auf jeden Fall eine Halle dieser Größe voll zu machen. Ich hatte eh meine Zweifel, ich war mir anfangs sicher, dass die Halle sicher verkleinert würde und nicht die volle Kapazität freigegeben würde. Sind ja immer gut 12.000 Leute die insgesamt rein passen. Doch es war die komplette Halle und sie war zum Bersten voll. Das verdeint schon mal allergrößten Respekt.
Von DJ Premier (Ex-GANG STARR) bekamen wir nicht viel mit, denn obwohl das Konzerts Freitags war, fing es schon mittags um zwei an. Da hier halb Europa anreisen würde, war klar, dass nicht alle gleich zu Beginn da sein würden, wir eben auch nicht.
Aber KRS ONE sahen wir dann in all seiner Pracht, ein Kult-Rapper, einer vom alten Schlag, er kam gut an, war aber meines Erachtens auf der riesigen Bühne etwas verloren. Da drehte er damals in der Laiterie ne gehörige Portion mehr am Rad. Vielleicht wird er aber auch einfach nur so langsam alt. Das New Yorker Urgestein ist ja nun auch schon über 50!
Aber gut war er dennoch! Und machte vor allem Lust auf mehr, denn man konnte ahnen, was in der Halle beim Headliner los sein würde!
Danach sollten die Kult-Rapper von MOBB DEEP ihrem Mythos gerecht werden. Mythos, weil sie einerseits noch nicht allzu oft übern Teich gekommen sind und andererseits ja auch richtig fiese New Yorker Straßenköter sein sollen, so mit Knast und Waffen (letzteres trifft aber wohl nur auf Prodigy zu).
Auf jeden Fall ist MOBB DEEPs Musik Kult, doch meiner Meinung nach waren die beiden auf der Bühne eher arschlos, hatten wenig Bock und suchten zu keiner Zeit den Kontakt zu der immer größer werdenden Meute. Leider aber logischerweise kifften in der Halle auch immer mehr Leute, wenn man so über die Köpfe schaute, sah das eher aus, wie eine gerade erkaltet Vulkaninsel, die aber überall noch brodelt und dampft. Doch das nur am Rande!
Mittlerweile hatten wir auch gute Sitzplätze und konnten dem Treiben relaxed von oben zu schauen. Das war im Nachhinein eine Top-Entscheidung!
REDMAN was next, leider aber ohne den mit angekündigten METHOD MAN, der irgendwo nen Flug verpasst hatte, das war natürlich nur die offizielle Erklärung, wahrscheinlich hatte ihn das arabische Dope aus Frankreich aus den Sneakers geschossen!
Das war aber kein Problem für REDMAN, der der geborene Entertainer zu sein scheint. Er legte eine Mega-Show hin, performte seine eigenen Songs aber auch ein paar WU-TANG Sachen sowie andere Rap-Classics. Dazu noch n Haufen Witze und lockere Sprüche, der brachte die Halle zum ersten Mal richtig in Form! Am Ende kündigte er sichtlich high von der Atmosphäre (vielleicht etwas übermütig) an, dass er bald zurück käme und zwar mit dem kompletten Clan !!! Das warten wir mal ab!
Danach der Hauptact, die Headliner, die Masterminds, die Stoner-Rap-Götter: CYPRESS HILL !
Wenn man allerdings dachte bzw. sich erhoffte, dass die Jungs spektakulär die Bühne entern sollten, der lag vollkommen falsch.
Zunächst trottete B-Real auf die Bühne, mit Sonnenbrille und Cap. Da er ziemlich abgenommen hat, erkannte ich ihn zunächst gar nicht, er rappte irgendwas vor sich hin, also absolut kein großer Auftritt! Erst als Sen Dog dazu kam, wurde mir (und wahrscheinlich einigen anderen auch) klar, dass das ja schon CYPRESS HILL waren. Dann aber rollten sie das Feld von hinten auf und steckten die ganze Halle mit ihrem Virus an, und wenn ich sage die ganze Halle, das MEINE ICJ DIE GANZE HALLE !!!!
Über 12.000 Menschen drehten förmlich durch, die auf den Sitzen natürloch nicht ganz so extrem wie die stehende Meute, doch allen waren infiziert. Folgendes Video aus meiner Feder fängt die Stimmung glaube ich ganz gut ein! Die Show war schlichtweg der Hammer, CYPRESS HILL waren über alle Zweifel erhaben und zündeten eine Bombe nach der anderen. Und jeder zweite Fan rauchte vor Freude doppelt soviel wie sonst. Doch das musste und konnte ich an diesem Abend ertragen. Ehrlich, ein großes Dankeschön an Frankreich, dass die sowas aus dem Boden stampfen konnten. Mit dabei waren Olli O.aka "DJ not so fast" und Guru Lars aka "MC Niggler"